Aggressivität bei brutigen Paaren, Fotodokumentation

Ich möchte euch ein paar Fotos zeigen, wie aggressiv brutige Nymphensittiche werden können. Denn leider wird dies bei der Kalkulierung des Platzbedarfs immer wieder unterschätzt.

Dieses Jahr ist es bei uns besonders schlimm. Toni und Kira (zwei Lutinos) sind fest entschlossen die Wohnstube frei zu räumen für ihr Brutgeschäft. Dabei hat Toni sich auf Odo (wf, verpaart mit der wf Henne Neo) fixiert. In der Voliere sind sie friedlich, gemeinsamer Freiflug ist fast unmöglich. Das geht soweit, dass sie sich in der Luft verbeißen und die Federn fliegen. Die wf dürfen dann nur noch auf dem Fußboden sitzen und werden selbst dort weiter gescheucht.

Als Menschen können wir nur schwer eingreifen, wenn es soweit ist. Da hilft nur abwarten, bis sie sich völlig ausgepowert haben und dann ein Pärchen in die Voliere setzen. Leider sind das meist die Grauen, die rein müssen. Die beiden Gelben müssen wir keschern oder greifen um sie rein zu bekommen.

Die letzten Tage haben wir die Gelben eingesperrt gelassen, Freiflug erst am späten Nachmittag. Heute wollten wir es wieder versuchen, da sie ruhiger schienen.

Pustekuchen...

die Jagd beginnt

erste Karambolage, Toni ist hoch geladen

Berührungen sind nicht aus Versehen, sondern gewollt

nein, auf der Klappe darf Odo auch nicht sitzen

Der Spielplatz gehört TONI!!!!

hinweg du Brutplatzräuber

und ZACK, da haben sie sich wieder verbissen.

Hier ein Ausschnitt vom vorherigen Bild, man erkennt gut, wie sie sich gegenseitig an die Gurgel gehen.

Etwa 10 Minuten später konnten wir die wf rein setzen.
Nochmal 20 Minuten später waren Toni und Kira hinterm Fernseher zu Gange. Ich konnte sie überraschen und Toni kurzerhand greifen. Da ich das sonst nie mache, war er völlig verdattert und schneller in der Voli, als er beißen konnte. Kira verzog sich in die große Weidenkugel von IKEA und wurde als nächstes gegriffen. Hilft ja alles nicht, aber sie haben weiterhin Volierenarrest.

Zitat

Original von Kampfnymphe
Wie lange kann sich sowas hinziehen?

Das kommt sehr auf die Tiere an.
Bei uns sind ausschließlich die Gelben so brutig und aggressiv. Diese Kampfflüge haben wir seit letzter Woche. Kira hat in der Zeit 2 Eier gelegt. Wir werden sie eventuell nächste Woche zur Aklimation zu einer Bekannten bringen. Das lenkt gut ab.

Normalerweise dauert es 2, maximal 3 Wochen, dann haben sie sich wieder beruhigt. Nur sonst hatten wir keine solchen heftigen Attacken. Ich habe auch ein Video aufgenommen. Wenn das Kamerakabel auftaucht, lade ich es hoch.

Zitat

Original von rosh
Nun bin ich mal wieder froh, nur ein Pärchen zu haben.

Es gib auch sehr viele schöne Aspekte der Schwarmhaltung. Ich glaube, wir haben mit den Gelben einfach besonders giftige, kleine Monster erwischt.

Nein, zum Glück nicht. Bisher ist alles unblutig geblieben. Es sind Federn geflogen und sie sind schonmal unsanft nach unten gepurzelt. Aber wir konnten sie bisher immer trennen, sowie sie außer Atem waren.

So sind auch die Fotos entstanden. Bei den ersten Malen sind wir sofort panisch dazwischen, was aber gar nichts gebracht haben. Wenn sie sich direkt unter der Zimmerdecke prügeln kann ich als Mensch überhaupt nichts machen. Sie weichen dabei auch geschickt einem Kescher aus. Das haben wir nur einmal probiert und damit den ganzen Schwarm in Panik versetzt. Heute haben wir einfach gewartet, bis sie fix und knoxi waren und dabei diese Fotos geschossen. Insbesondere User mit sehr kleinen Käfigen oder Volieren sollten sich diese Bilder zu Herzen nehmen. Es kann immer passieren, dass man Tiere trennen muss. Dann ist eine halbwegs geräumige Voliere Gold wert.

Schaut mal - so zufrieden dröppelig hockt Odo jetzt seit Stunden in der Weidenschaukel.

Die Gelben hatten vorhin eine Schreiattacke. Wir haben kurzerhand die Wohnung verlassen.
Jetzt sind sie ruhig und Ally (unsere Albinohenne) hockt mal wieder treudoof an der Klappe und hält solidarisch die Stellung.

Er greift ausschließlich Odo an. Keine Ahnung, warum.

Oskar hat sich heute Vormittag selbstbewusst auf den Schaukelring gesetzt und Odo aus 20 - 30 cm Entfernung mit angefaucht. Sah aus wie "Jawoll, hau ab du Sack! Leute, lasst uns den Odo vertreiben... Hack! Fauch! Hack!"
Oskar ist nicht teamfähig. Seine Softskills sollte er mal dringend schulen.

Ja, genau. Wir lassen sie nur noch getrennt im Zimmer fliegen.

Am Dienstag haben wir die Gelben aus dem Urlaub zurück geholt (wo sie sich tadellos benommen haben), am Mittwoch ging das Gekloppe wieder los.

Toni greift Odo so sehr an, dass die Federn fliegen und beide auf den Boden fallen. Sie verbeißen sich gegenseitig im Hals des anderen. Furchtbar!

Wir haben derzeit 4 wildfarbene Hähnchen hier aber Toni greift ausschließlich Odo an. Ich versteh es einfach nicht.

Wir können sie jetzt nicht mehr alleine zusammen lassen. Ein Paar muss immer in der Voli hocken, eines im Zimmer. Am WE sind wir von Samstagvormittag bis Sonntagnachmittag nicht in Berlin. Wir haben beschlossen Toni und seine Henne draußen zu lassen, die anderen eingesperrt. Damit übernachten sie das allererste Mal in der Wohnstube, statt in der Voliere. Aber das Risiko schätzen wir geringer ein, als wenn die Kampfhähne sich in die Federn kriegen.